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Warum SMARTE Ziele NICHT funktionieren – Zielsetzung für Functional Fitness Athleten

Ziele sind notwendig, um Progression zu erlangen. Aber die Functional Fitness Szene hat in der Zielsetzung ein Problem. Lass mich das an 2 Fragen erläutern:

  1. Hast du jemals ein Ziel erreicht, dass du dir gesetzt hast?
  2. Hast du jemals ein Ziel NICHT erreicht, dass du dir gesetzt hast?

Ich nehme an du hast beide Fragen mit „Ja“ beantwortet? 

Also, funktioniert deine Zielsetzung bisher? Ja und Nein…manchmal…ich weiß nicht so recht?!

Grundsätzlich funktioniert sie eher schlecht.  Sonst würden wir alle unsere Ziele erreichen, die wir uns jemals gesetzt haben. Was also bestimmt ob wir unsere Ziele erreichen oder nicht?

Es ist 100% nicht dein Können. Es ist was Einfacheres, etwas Lernbares, von dem ich noch nie gesehen habe das es nicht funktioniert. Sei es im Sport oder außerhalb. 

Gehen wir die Prinzipien sinnvoller Zielsetzung in diesem Artikel durch!

 

Wieso SMARTE Ziele nicht funktionieren

„Ich weiß schon wie man Ziele setzt: man braucht SMARTE Ziele.“ 

Das stimmt zum Teil. Smarte Ziele sind durchaus ein Schritt in die richtige Richtung und auch in meinem Coaching nutze ich ab und an diese Richtung. 

Falls dir die Abkürzung nicht geläufig ist hier eine kurze Wiederholung:

Smart steht für 

Spezifisch

Du brauchst etwas Konkretes. Nicht „Ich will fitter werden“, sondern eher „Ich will FRAN in unter 3 Minuten schaffen.”

Messbar

Du musst dein Ziel klar messen können. Im obigen Beispiel ist „fitter“ nicht messbar. „Unter 3 Minuten“ aber schon.

Attraktiv
Attraktiv bedeutet in dem Falle „erreichbar“. Du brauchst ein Ziel, das innerhalb deiner Rahmenbedingungen und Möglichkeiten erreichbar ist. Ein 500kg Deadlift ohne wie ein Strongman zu trainieren wäre bspw. unrealistisch.

 

Relevant
Wenn du einen Vollzeit-Job hast, eine Familie mit 3 kleinen Kids und die Hypothek für dein Haus abbezahlen willst, weil deine Hauptsorge finanzieller Natur ist, dann ist ein Ziel das auf den CrossFit® Games liegt vermutlich unrealistisch und irrelevant, da es deine Hauptsorge nicht addressiert.

 

Terminiert
„Unter 3 Minuten“ ist ja ein super Ziel, aber bis wann willst du es erreichen? Irgendwann mal? „…unter 3 Minuten in 12 Wochen von heute an.“ ist ein besseres Ziel.

Das funktioniert schonmal viel besser als „irgendein Ziel“ zu setzen. Wieso erreichen wir dann immer noch nicht all unsere smarten Ziele? 

Die Antwort liegt weniger im Erreichen des Ziels sondern mehr in der Emotion dahinter. 

Denk an dein größtes Ziel. Du weißt schon, das dass dir wirklich viel bedeutet:

Warum willst du das erreichen? Ernsthaft, WARUM?

Es ist egal, ob du Elitesoldat werden möchtest, in deinem Sport ganz an die Spitze willst oder ob du einfach nur überschüssige Pfunde loswerden möchtest. Auf jedem Weg zum Ziel wirst du Schwierigkeiten gegenüber stehen. 

Was wir dann wollen ist etwas, dass dich tief motiviert. Etwas das stärker ist als dein innerer Schweinehund. 

Wäre es nicht cool, wenn du von dir aus motiviert wärst zum Sport zu gehen oder dich gesünder zu ernähren? Wenn du dich nicht dazu zwingen müsstest?

 

Mind over Matter

Ich bin der festen Überzeugung: du kannst den besten Physio, den Besten Trainingsplan, die für dich ideale Ernährungsweise haben zur Verfügung haben, aber wenn dein Mindset nicht stimmt, dass du alles umsetzen kannst und willst oder das in die Tat umsetzen willst, was notwendig ist um deine Ziele zu erreichen, dann ist diese wundervolle Ausgangssituation nichts wert. Das Mindset bildet die Grundlage für deine Leistungsfähigkeit und die Erreichung deiner Ziele. Wie also kannst du deine Zielsetzung aufs nächste Level heben? Wie kreierst du Ziele, die du wirklich erreichen willst?

 

 

 

Zielsetzung – Kreiere deine Vision

Die Antwort liegt tiefer in dir. Klingt alles manchmal etwas esoterisch, ist es aber gar nicht. Bei Heartcore Athletics coachen wir dich deine Vision zu finden und mit Emotionen zu verfeinern. Das nutzen wir täglich, um dich daran zu erinnern wofür du arbeitest, WER du sein willst, wenn du dein Ziel erreichst. Das ist ein sich ständig ändernder Prozess. 

Um die Esoterik völlig raus zu nehmen, nutzen wir ein Beispiel. 

Ziel: „Ich will das WoD „Grace“ in unter 4 Minuten schaffen bis zum Jahresende.“

Der Athlet hinter dieser Zielsetzung war Vater von 2 Kindern, hatte einen Vollzeitjob und war bereits seit 2 Jahren im CrossFit® Training. Das Ziel war absolut erreichbar mit seinen körperlichen Möglichkeiten. 

Aber er hatte bisher monatelang „alles versucht“, um sein Ziel zu erreichen. Ohne Erfolg. Also gingen wir der Sache auf den Grund. Wir haben sozusagen die Schichten der Zwiebel Stück für Stück entfernt. 

Dazu habe ich ihm vor allem eine Frage gestellt: „Warum?“ und dann nochmal, und nochmal, und nochmal. 

Ja, genauso wie ein 4-jähriges Kind, nur mit einer anderen Intention. 

Das waren (vereinfacht dargestellt) seine Antworten:

 

Warum Nr. 1: „Ich will eine Maschine sein.“

Warum Nr. 2: „Weil ich in meiner Fitnessreise weiterkommen will“

Warum Nr. 3: Weil ich für meine Kinder ein gutes Beispiel sein will, wie man auf seine Gesundheit achtet und Leistungsfähig ist. 

Was würde dich eher motivieren? 

  1. „Ich will Grace in unter 4 Minuten schaffen“oder
  2. „Ich will ein gutes Beispiel für meine Kinder sein.“?

 

Zielsetzung – Zweifel ausmerzen

Im nächsten Schritt eliminieren wir alles, was aus der Vergangenheit Einzug in deine Vision gehalten hat. 

Mein Mindset Mentor Tom Foxley sagt immer „Successes aren’t build on past failures but on future potential“

Dazu streichen wir alle Elemente von Zweifel in deiner bisherigen Vision und stecke deine Ziele hoch. 

Aus „Ich will in Bezug auf die Gesundheit ein gutes Beispiel für meine Kinder sein“ wird „Ich werde in Bezug auf die Gesundheit das beste Beispiel für meine Kinder sein“

Das ist erstmal ein bewusstes Ziel, aber noch nicht spezifisch. 

Zielsetzung – Zeiten setzen

Noch einen Schritt weiter klauen wir uns das „T“ der smarten Ziele. Wir setzen eine Timeline. Warum? Weil wir Menschen oft dazu neigen zu überschätzen was wir in 2-3 Wochen erreichen können aber völlig unterschätzen was wir in 2-3 Jahren erreichen können. 

Aus „Ich werde in Bezug auf die Gesundheit das beste Beispiel für meine Kinder sein“ wird „In 2-3 Jahren werde ich in Bezug auf die Gesundheit das beste Beispiel für meine Kinder sein“

Durch den langen Zeitansatz wirst du nicht überwältigt von deiner Vision, die dir vielleicht manchmal unerreichbar vorkommen mag. 

Außerdem hast du ein klares Zeitziel im Kopf. Diese Kombination motiviert Menschen in der Regel sehr gut. Manchmal werden wir sogar ganz euphorisch. So lassen sich die notwendigen Schritte zum Ziel einfacher und fröhlicher gehen. 

zielsetzung – Weg mit der Logik

Im letzten Schritt werden wir richtig selbstbewusst. Wir coachen dich deine Ziele richtig hoch anzusetzen. Dazu stellst du dir vor was du erreichen wollen würdest, wenn du alle Möglichkeiten hättest. Wenn dir Nichts im Wege stehen würde. Was würdest du tun? Wer wärst du dann? #aimhigh

Wir schmeißen die Logik dabei erstmal über Bord und ersetzen sie durch „Limitless potential“. 

“In 2-3 Jahren werde ich in Bezug auf die Gesundheit das beste Beispiel für meine Kinder sein“ wird dann zu

“In 2-3 Jahren werde ich ein ideales Beispiel sein, wie viel man als Familienvater erreichen kann. Ich werde nicht nur meine Kinder, sondern auch andere Dads inspirieren Selbstverantwortung zu übernehmen und die beste Version ihrer selbst zu werden.“

Wie fühlt es sich an das zu lesen vs. „Ich will Grace in unter 4 Minuten schaffen“?

Wir haben jetzt ein Ergebnis, an das mein Athlet hier emotional gebunden ist. Es wird ihn täglich dazu inspirieren an diesem Ziel zu arbeiten und hilft Herausforderungen zu überwinden. 

Wenn du diesen Weg in deiner Zielsetzung gehst wirst du dich nicht nur leichter tun deine Ziele zu erreichen, du wirst auch größere Ziele erreichen als du es dir noch vor 5 Minuten zugetraut hast. Und dabei dein „Limitless Potential“ erfüllen. 

Zielsetzung – Der letzte Schritt

…fehlt bisher noch. Es ist mit der wichtigste! Deine Vision wird und muss sich verändern. Nicht deine erste Version ist die einzig wahre. Indem du dich jeden Tag mit deiner Vision beschäftigst wirst du merken an welchen Stellschrauben du drehen willst, ob das zuerst formulierte Ziel dir überhaupt wirklich wichtig ist oder ob du deinen Weg gänzlich änderst. 

Dazu reicht es, wenn du dir deine Vision täglich aufschreibst. Nimm’ dir hierfür einfach 3 Minuten täglich Zeit. 

„Kann ich es mir auch einfach vorstellen?“ Auch das geht, aber das aufschreiben hat eine ganz besondere Magie. Es macht deine Vision handfester, lässt einfach zu, dass du nochmal vergleichen kannst wie sehr du dich bereits entwickelt hast auf diesem Gebiet. 

Ich kann ich gut daran erinnern, als mir das erste Mal die Frage gestellt wurde „Wer willst du sein?“. 

Gähnende Leere in meinem Kopf, gepaart mit Unverständnis über diese komische Frage. Ich wollte doch nur stärker und fitter werden? 

Wenn du deine Vision aufschreibst wird es dir einfacher fallen sie zu evaluieren und weiterzuentwickeln. 

Fassen wir es kurz zusammen. Um deine Ziele so zu setzen, dass du dich leichter tust sie zu erreichen solltest du deine Vision kreieren. 

Eine erfolgversprechende Vision besteht aus diesen 4 Hauptfaktoren:

1. Emotionale Bindung durch dein WARUM

2. Langzeit Vision (2-3 Jahre sind ein guter Start)

3. Limitless Potential – hohe Ziele ohne Zweifel und Beschränkungen

4. Lass’ deine Vision sich entwickeln (durch Wiederholung)

So viel zu den Prinzipien guter Zielsetzung, die dir dabei helfen werden deine Ziele auch wirklich zu erreichen. Wie du deine so gesetzten Ziele in die Tat umsetzt besprechen wir im nächsten Artikel 😉

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Geschrieben von:
Art Claas van der Heide

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