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Blutgeschmack im Mund beim Training – woher kommt das?

Wenn wir ein intensives CrossFit WoD hinter uns gebracht haben, wie zum Beispiel die Benchmark Girls Fran oder Linda, dann schmecken wir gerne mal etwas Blut. Während abgehärtete Profis das vielleicht nur milde belächeln und so hinnehmen machen sich manche Anfänger (und vor allem auch sehr gerne Mütter von CF-Neulingen auf den Hinweis ihres Nachwuchses hin er schmecke Blut nach dem Sport) Sorgen ob das alles so seine Richtigkeit hat und noch gesund ist.

Ich kann euch beruhigen. Der Blutgeschmack ist zwar unangenehm aber ungefährlich.
Wenn wir uns sehr anstrengen, dann steigt die Durchblutung der Lunge enorm an, denn so wie unsere Muskeln benötigt auch die Lunge das Blut, um an ihre Nährstoffe zu gelangen, die sie zum Arbeiten braucht. Die Lunge ist aber durchgängig von einem Schleim überzogen, der Bronchialschleimhaut. Während die Lunge es total cool findet besser durchblutet zu werden fühlt sich die Bronchialschleimhaut von dem zusätzlichen Verkehr eher so gereizt wie ein deutscher Tourist, der von seiner Malle-Liege vertrieben wird. Manchmal schaukeln sich die beiden aber auch gegenseitig hoch und die Lunge brennt förmlich vor lauter Anstrengung. Dann reden wir vom “Firebreather”.

Die Bronchien sind kleine Verästelungen im Körper, die dazu da sind die Atemluft in unsere Lunge zu transportieren. Damit sie geschützt sind werden sie von der normalerweise tiefenentspannten Bronchialschleimhaut bedeckt, die für eine ständige Schleimproduktion sorgt. Da die Bronchien aber keine egoistischen Meatheads sind geben sie ihren Schutzschleim auch teilweise in unseren Mund ab. In den Bronchien gibt es nun kleine, ganz feine Häarchen, die den entstehenden Schleim in den Mund befördern.

Strengen wir uns richtig intensiv an, dann steit wie gesagt der Blutgehalt in der Lunge und in den Bronchien stark an. Steigt er über eine gewisse Schwelle, dann gelangt teilweise auch ein bisschen von diesem Blut über die „Transporter-Häarchen“ in unseren Mund. Da Blut einen hohen Eisenanteil hat kommt es dann zu dem Eisen- bzw. Blutgeschmack im Mund.
Laut Professor Dr. Burkhard Weisser vom Sportmedizinischen Institut der Universität Kiel ist das aber gar kein Problem. Es zeugt eigentlich nur davon, dass die Blutversorgung der Lunge und Bronchien wunderbar funktioniert und evtl. davon, dass unser Trainingseifer in dieser speziellen Einheit ein klein bisschen zu hoch war.
Denkt also dran: Eisen macht immer noch sexy – man muss es aber in die Hand nehmen und nicht daran herumlutschen.

Finish strong, euer Art

 

originally posted on: www.theworkoutblog.com December 14th, 2015

4 Kommentare

  1. Mr.Methhead

    Danke. Das beruhigt mich etwas. Hatte eben nach anstrengendem Calisthenics-Training blutigen Schleim gehustet und mir echt sorgen gemacht.

    Antworten
    • Art Claas van der Heide

      Hi Martin,

      freut mich, dass es dich beruhigt. Wenn du weiterhin blutigen Auslauf/Schleim hast, dann solltest du morgen doch mal bei einem Arzt vorbei schauen. Zwischen Blut schmecken und Blut spucken liegt dann doch noch ein Unterschied.

      Antworten
      • Mr.Methhead

        Nett von dir. Das werde ich definitiv tun. Gut, dass ich für 4 Ärzte arbeite!
        Aber für den Abend ist es erstmal gut gewesen, was beruhigendes zu lesen. Leider ist es so, dass wenn man täglich mit teilweise tot kranken Menschen zu tun hat, es weniger abhärtet, als das Gegenteil, auch wenn man sich recht gut auskennt.

        Antworten
  2. Caro

    Hallo, gut zu wissen, warum ich nach fast zwei Wochen durchgehendem Husten durch Erkältung einen Blutgeschmack im Mund habe, obwohl ich kein ersichtliches Blut aushuste. Habe kurz vor Weihnachten keinen Arzttermin mehr bekommen und angefangen mir Sorgen zu machen. Vielen Dank, schöne Feiertage und einen guten Rutsch

    Antworten

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Geschrieben von:
Art Claas van der Heide

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