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Alkoholfreies Bier – das ideale Sportgetränk?

Es ist warm draußen. Und du arbeitest hart in deinem Training. Du squattest, springst, hebst…und du könntest trinken, trinken, trinken. Schon jetzt freust du dich auf dein wohlverdientes alkoholfreies Weizen nach dem Sport. Das ist ja schließlich als eines der besten Sportgetränke bekannt. Als isotonisch. Aber stimmt das denn? Ist alkoholfreies Bier, insbesondere Weizen, wirklich ein rekordverdächtiges Sportlergetränk?

Rekordverdächtig ist hier vor allem eines: die Leistung der Marketingabteilungen. Denn auch, wenn alkoholfreies Bier als isotonisch gilt, so hat es doch nicht zu vernahclässigende negative Auswirkungen.

Isotonisch oder nicht?

Schauen wir uns erst einmal an, was isotonisch denn überhaupt bedeutet. Dieser Begriff beinhaltet, dass das vorliegende Getränk dasselbe Verhältnis von Nährstoffen zu Flüssigkeit aufweist wie unser Blut. Insbesondere auf das Verhältnis von Kohlenhydraten und Natrium (eine Salzform) kommt es an. Die tatsächliche Verwertung von Nährstoffen und Energie geschieht in unserem Körper erst nach der Passage der Flüssigkeit durch den Magen, also im Dünndarm. Durch dieselbe Nährstoffkonzentration des Getränkes und unseres Blutes sollen diese Nährstoffe, die wir während hoher Anstrengung aufbrauchen und somit verlieren, dem Körper schnell wieder zugeführt werden. Das soll deine Leistungsfähigkeit hoch halten bzw. deine Regeneration beschleunigen. Grundsätzlich sind isotonische Getränke nur für Leistungssportler von Nöten. Freizeitsportlern reicht ein gutes Glas Wasser. Das bewahrt auch davor mehr Kalorien durch das Getränk zu sich zu nehmen als man im Training verbraucht hat.

Aber was ist nun mit dem alkoholfreien Bier? Die Nährstoffzusammensetzung passt durchaus. Aber ich habe oben von anderen, negativen Faktoren gesprochen. Diese begründen, warum alkoholfreies (Weizen-)Bier eben nicht das ideale Sportgetränk ist:

  1. Bier enthält viele Kohlenhydrate.

    Das kann kontraproduktiv für deinen Körperfettanteil ausgehen. Wenn du mehr Kohlenhydrate, bzw. Energie, durch dein After-Workout Getränk zuführst als du vorher verbrannt hast dann herzlichen Glückwunsch. Du bist offiziell beim Training fetter geworden. Wolfgang Unsöld, einer der bekanntesten Personal Trainer Deutschlands und Begründer des YPSI Institutes vertritt die Meinung, dass du Kohlenhydrate nach dem Training nur dann zu dir nehmen darfst, wenn du sie dir verdient hast. Und das ist bei Männern bei einem Körperfettanteil von unter 10 % und bei Frauen unter 16% sofern das Hauptziel der Muskelaufbau ist. Für alle anderen entfällt der Carbs-Konsum.

  2. Auch alkoholfreies Bier enthält Alkohol.

    Restalkohol. Und zwar bis zu 0,5 Volumenprozent. Das ist gemäß Gesetz erlaubt und für das Auto fahren oder anderweitige Teilnahme am Straßenverkehr zu vernachlässigen. Was die Polizei nicht interessiert kümmert unsere Leber aber trotzdem. Denn auch 0,5 Volumenprozent wollen abgebaut werden und kosten unseren Körper Energie und dafür benötigte Mineralien. Diese Prozesse verlangsamen die Regeneration des alkoholfreien Biertrinkers im Vergleich zu dem Saftschorlen- oder Wasser-Schlucker.

  3. Bier enthält Östrogen.

    Genau, das ist das weibliche Sexualhormon. Während die männliche Variante, das Testosteron, eine Leistungssteigernde Wirkung hat fördert das Östrogen die Fettansammlung im Körper. Keine Frage, Östrogen ist wichtig und auch jeder Mann weist etwas davon auf. Aber weder Männlein noch Weiblein benötigen zusätzliches Östrogen im Körper. Das in Bier enthaltene Östrogen kann also die Fettansammlung in unserem Körper fördern und senkt den Testosteron-Spiegel, der so wichtig für die Leistungsfähigkeit ist an der wir so hart trainiert haben.

  4. Bier ist Gerstensaft.

    Oder gegebenenfalls aus Weizen. Beide Pflanzen enthalten eine nicht unbeachtliche Menge an Gluten. Das ist ein unverdauliches Klebereiweiß, das Entzündungen im Körper begünstigt. Sehr viele Menschen habe eine Unverträglichkeit gegen Gluten. Diese kann sich zum Beispiel in Blähungen, Verdauungsstörungen und Unwohlsein äußern. Das hast du bestimmt schon selbst erlebt, wenn du am Vortag viel Bier getrunken hast?

    Das Gluten “schmirgelt” die Darmzotten ab, die ja wie oben beschrieben für die Nährstoffaufnahme so wichtig sind. Das verringert die Aufnahme der im Bier vorhandenen Nährstoffe und verlangsamt deine Regeneration.

  5. Hefe vs. Darmflora.

    Hefeweizen und anderer unfiltriertes Bier bringt zusätzlich zum Gluten noch die Hefe auf den Tisch. Unsere Darmflora steht so ganz und gar nicht auf den Besuch von Hefebakterien und reagiert gereizt. Auch hier erfahren wir nicht selten Verdauungsstörungen, eine weiter verminderte Nährstoffaufnahme und gemäß Trainer Unsöld auch einen Körperfettanstieg im Bauchbereich. Nicht gerade das, was wir mit unserem Training erreichen wollten.

 

Die bessere Alternative: leichte Saftschorlen

Um die positiven Effekte eines isotonischen Getränkes nutzen zu können und die negativen “Nebenwirkungen” auszumerzen solltet du zu einer leichten Saftschorle greifen. Eine “leichte”? Ja, genau. Das bedeutet dein Getränk sollte zu 1/4 aus Saft und 3/4 aus Wasser bestehen. Drehst du das Ganze rum, dann kannst du auch gleich eines der viel umworbenen “Sportgetränke” nehmen,die nach Gummibärchen schmecken und ähnlich viel Zucker mit sich bringen. Achtung: noch so ein Marketing-Gag! Energie-Getränke dürfen auch so heißen, weil sie eben viel Energie liefern. Denn Energie wird in Kalorien gemessen und davon haben zuckerhaltige Getränke, eben auch Säfte, ausreichend in petto.

Fazit

Alkoholfreies Bier fördert nicht deine Regeneration. Es ist kein ideales Sportgetränk, auch wenn es isotonisch sein mag. Aber nach dem Training schmeckt es trotzdem wunderbar. Keine Frage. Wenn du dir ein Alkoholfreies nach dem Sport gönnst, dann am Besten um es auch zu genießen. Für eine verbesserte Regeneration greifst du besser zur Saftschorle.

Finish strong

dein Art

2 Kommentare

  1. Vincent

    Cooler Beitrag, Mythos gut zerlegt.
    Während bei einem Pils der Glutengehalt verschwindend gering ist, spielt es vor allem beim Weizen schon eher ne Rolle, wenn man es nicht gut verdauen kann (Stichwort: DPP4 Enzym).

    Bin mal gespannt, was Du sonst noch für coole Artikel hier am Start hast 🙂

    Beste Grüße
    Vincent

    Antworten
    • Art Claas van der Heide

      Hi Vincent,

      super cool. Vielen Dank für deine Ergänzung! Und sehr interessante Seite, die du da hast 😉

      Antworten

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Geschrieben von:
Art Claas van der Heide

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